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Weltgeltung mit Zukunft

Der 13. Juli erinnert an zwei wiener Modernisierer von Weltrang.

Wir kennen Wien als Weltstadt. Obwohl das Land am Globus kaum auffällt: die Metropole war Erbe eines über Jahrhunderte gewachsenen Vielvölker-Großstaats. Im frühen 18. Jahrhundert war die geopolitisch wichtige befestigte Siedlung nicht so glanzvoll, wie das Kaiser-Sitz und erst bei Erweiterungen in sie einbezogener Dom (zu Ausbaubeginn jenseits der Stadtmauer!) hätten erwarten lassen. Viele Hauptstädte haben sich spät entwickelt (und Rom hatte eine Bedeutungstief-Phase), Wien aber besonders spät. Doch dann war die Industrialisierung … ausgebrochen.

Da hatte Wien mit dem Architekten und Stadtplaner Otto Wagner (geb.: 13. 7. 1841) Glück: er hat weder ein unübersichtliches Puzzle entstehen lassen noch der Stadt einen allzu brutalen Raster, ob Sternförmig (Paris) oder schachbrettartig (Manhattan) aufgezwungen. Bei dem explosionshaften Wachstum ist die Verbindung dichter Verbauung mit gewachsenen Strukturen und gleichzeitig recht übersichtlicher Gliederung eine meist stark unterschätzte … ja: Jahrtausendleistung. Dazu kommt das Geschick, vorteilhafte historische Aspekte (Wiener Kongress) wie Umstände (Neutralität) aktiv zu nutzen (Vermittler-Rolle, Kongressstadt, UNO-Sitz) sowie Kultur- und Kunst-Erbe zu pflegen. Ergebnis: Metropole, Tourismus-Magnet und die Musikstadt schlechthin.

Besonders dank Arnold Schönberg († 13. 7. 1951) hat Wien zumindest im Zug revolutionärer Neuerungen nach der Wiener(!) Klassik auch eine Avantgarde-Rolle erreicht. Der Begründer der Zwölftonmusik wurde übrigens am nordwestlichsten Zipfel unseres Bezirks geboren: Untere Donaustraße 5, wenige Schritte vom Gaußplatz. Kreativ war er auch bildnerisch (u. a. einige Selbstporträts) und gestalterisch (Spielkarten, ein „Koalitionsschach“ samt vier Figurengruppen, Möbel, …).

Gelebt haben beide zufällig fast gleich lang: Wagner 76 Jahre und knapp 9 Monate, der etwas über 33 Jahre später geborene Schönberg exakt 76 Jahre und 10 Monate. Bitter bedeutsam ist, dass Schönberg vor dem Nazi-Regime fliehen musste. Dennoch, und auch wenn sich seine Klänge bis heute nur manchen erschließen, ist sein Werk weltberühmt, seine Bedeutung als historisch umwälzend anerkannt und hat die Entwicklung unterschiedlichster Musiksparten massiv beeinflusst. Bei uns lebt zudem das Erbe des Austropop, teils in hervorragenden Händen, auch im Rap reicht die Bandbreite längst bis zu ursprünglichem Dialekt, elektronisch tut sich manches, weltmusikalisch viel, im Jazz einiges.

Unterhaltungsmusik der interessanteren Art bietet Swinging Volkert auch an diesem Samstag, dem 13. Juli:

ab 15:00 Uhr  Herbert Janata
— ein original Worried Man (1970er-Legende)
ab 16:45 Uhr  Herbies Chips
— klassische Rockmusik
ab 18:30 Uhr  Das schönste Schwarz
— Tullner Rock-/Blues-Weltvielfalt (Dialekt bis Farsi!)

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